Curriculum vitae
Ao. Univ. Prof. i. R. Mag. Dr. RUDOLF DE CILLIA
Institut für Sprachwissenschaft
der Universität Wien
Sensengasse 3a
A-1090 Wien
Tel. ++43/1/4277/41725; Fax. ++43/1/9417
E-Mail: rudolf.de-cillia@univie.ac.at
Homepage https://linguistik.univie.ac.at/ueber-uns/im-ruhestand/rudolf-de-cillia/
Andere wissenschaftliche Publikationen
Universitätsstudien
- 1970-1976: Studium der Deutschen und der Romanischen Philologie an der Universität Wien, 1976 Lehramtsprüfung für Deutsch und Französisch
- 1983-87: Studium der Allgemeinen und Angewandten Sprachwissenschaft an der Universität Wien, 1987 Doktorat
- 1995 Erteilung der Lehrbefugnis als Universitätsdozent für "Angewandte Sprachwissenschaft und Sprachlehrforschung" von der Geisteswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien
Berufliche Laufbahn
Ab dem Schuljahr 1976/77 AHS-Lehrer in Wien. Gleichzeitig Tätigkeit in der Erwachsenenbildung als Kursleiter für Französisch und für Deutsch als Fremdsprache, Lehrbeauftragter an den Universitäten Wien und Klagenfurt.
1996 – 1999: mit einer halben Dienstverpflichtung dem Institut für Sprachwissenschaft der Universität Wien zugeteilt
seit 1999 ao. Univ. Prof. am Institut für Sprachwissenschaft der Universität Wien
mit 1.10. 2015 im Ruhestand
Lehrtätigkeit
Lehrveranstaltungen an der Universität Wien seit 1986 zu den Themen Fremdsprachendidaktik und Methodik, Sprachlehrforschung, Spracherwerbsforschung und Fremdsprachenforschung, Sprachpolitik und Sprachenpolitik, Sprache und Migration, Innovation im Sprachunterricht und sprachliche Varietäten und Sprachunterricht. Gastlehrveranstaltungen an den Universitäten Graz, Klagenfurt, Salzburg.
Betreuung von zahlreichen Diplomarbeiten /Masterarbeiten und 34 abgeschlossenen Dissertationen.
Über 20jährige Tätigkeit in der LehrerInnenfortbildung für unterschiedliche Institutionen (bmukk/ BMBF, iff, Pädagogisches Institute, Pädagogische Hochschulen)
Vortragstätigkeit
Rege Vortragstätigkeit und sowie Ausrichtung von zahlreichen wissenschaftlichen Veranstaltungen.
Eingeladene internationale Hauptvorträge, Gastvorträge und Gastlehrveranstaltungen an den Universitäten Paris IV, Bordeaux, Aberdeen, St. Andrews, London, Turku, Helsinki, Bern, Gießen, Prag, Tunis, Fes, Casablanca, IRCAM Rabat. Z. B. eingeladener Plenarsprecher bei der Tagung ‚Plurizentrik des Deutschen‘ an der Universität Basel (Juni 2014), bei der Tagung der französischen Germanisten in der Maison Heinrich Heine, Paris (Juni 2013), auf dem Kongress des Tunesischen Germanistenverbands an der Université la Manouba Tunis (November 2012), bei der Tagung ‚Polemical Austria. The Rhetorics of National Identity’ am Institute of Modern Languages London (Mai 2010).
Wissenschaftliche Forschungs- und Publikationstätigkeit
Forschungstätigkeit und Publikationen auf den Gebieten der Fremdsprachendidaktik und -methodik, Sprachlehrforschung, Soziolinguistik, Vorurteilsforschung, kritischen Diskursanalyse, Sprachenpolitik und Fremdsprachenpolitik, Migrationsforschung. Schwerpunkte in den letzten Jahren: Theorie der Sprach- und Sprachenpolitik, europäische und österreichisch Sprachenpolitik, Spracherwerb in der Migration, Sprach- und bildungspolitische Rahmenbedingungen der Migration in Österreich, Sprachförderung, Innovation im Fremdsprachenunterricht, Fremdsprachenunterricht in Österreich und anderen deutschsprachigen Ländern, diskursive Konstruktion von nationaler Identität, Sprache und Identität in Österreich, Österreichisches Deutsch als Unterrichts- und Bildungssprache, Plurizentrik und Deutschunterricht.
Forschungsprojekte, Schwerpunkt ab 2000
Mitarbeit an unterschiedlichen Forschungsprojekten, z.B. „Sprache und Vorurteil: Sozio- und textlinguistische Untersuchung zur Berichterstattung und Rezeption von Antisemitismus in den Medien“ (1987 -1989); „Identitätswandel Österreichs im veränderten Europa: Diskurshistorische Studien über den öffentlichen und privaten Diskurs zur 'neuen' österreichischen Identität“ (1994-1996); „Die Situation der muttersprachlichen LehrerInnen in Österreich: eine empirische Untersuchung“ (1996-1997)
2000-2002: Innovation im Fremdsprachenunterricht – am Beispiel der ESIS-Einreichungen und Projekte aus Österreich 1998-2000. Erarbeitung eines Kriterienrasters für die Beschreibung und Analyse von innovativen Sprachprojekten sowie von Empfehlungen für den schulischen (Fremd)Sprachenunterricht. Projektleitung: Rudolf de Cillia, Bernhard Kettemann. Eingeworbene Mittel: 440.000.- ATS.
2001-2002: Die Rolle der Nachbar- und Minderheitensprachen in einem mehrsprachigen Europa, Erhebung der Rolle der Sprachen der Beitrittsländer in der EU und in Österreich, der Rolle der Minderheitensprachen in Österreich und in ausgewählten Beitrittsländern, Erstellung von Länderexpertisen zu Österreich, Rumänien, Slowakei, Slowenien, Tschechische Republik, Konferenz "Die Zukunft der europäischen Mehrsprachigkeit in einer erweiterten Europäischen Union", Wien 22.-25. November 2001. Projektleitung Hans-Jürgen Krumm, Rosita Schjerve-Rindler, Juliane Besters-Dilger, Rudolf de Cillia. Eingeworbene Mittel: 1.713.000.- ATS
2003-2004: Machbarkeitsstudie MigrantInnen im österreichischen Bildung- und Beschäftigungssystem. Humanressourcen, Chancengerechtigkeit, Unterrichtspraktiken, Problemfelder und mögliche Änderungsansätze im Zusammenhang mit PISA und Jugendlichen mit Migrationshintergrund. Leitung/ Koordination: Barbara Herzog-Punzenberger, Zentrum für soziale Innovation. Mitarbeit als wiss. Konsulent.
2004-2005: Spracherwerb in der Migration – der Einfluss außersprachlicher Faktoren. Analyse des Einflusses extralinguistischer Variablen auf den Spracherwerb in Deutsch/ BKS bzw. Türkisch bei 106 Kindern an Wiener Volksschulen sowie des Einflusses von psychagogischer Betreuung. Projektleitung: Rudolf de Cillia. Eingeworbene Mittel: 5287.- Euro.
2005-2007: Zur diskursiven Konstruktion nationaler Identität II. Analyse der diskursiven Konstruktion österreichischer Identität anhand eines Corpus aus dem mehrfachen Jubiläumsjahr 2005 (öffentlicher Diskurs: Politikerdiskurs, Mediendiskurs in den Printmedien; halböffentlicher Diskurs: Gruppendiskussionen). Projektleitung: Rudolf de Cillia und Ruth Wodak. Organisatorisch abgewickelt über die Wiener Sprachgesellschaft. Eingeworbene Mittel: 20.000.- Euro.
2006-2007: Evaluation der Mama lernt Deutsch-Kurse.Externe Evaluation der Mama lernt Deutsch-Kurse der Stadt Wien als Maßnahme der Sprachförderung für Erwachsene mit einem umfassenden Evaluationskonzept, das alle Beteiligten mit einbezieht. Projektleitung: Rudolf de Cillia. Eingeworbene Mittel: 15.208.- Euro
2007-2008: Sprachförderung für Erwachsene. Quantitative Erhebung zu Sprachfördermaßnahmen in Deutsch als Zweitsprache und in den Muttersprachen der MigrantInnen in den Institutionen der österreichischen Erwachsenenbildung. Gemeinsam mit Verena Blaschitz. Ohne Drittmittel.
2010-2012: „migration.macht.schule: rassismus und fremdenfeindlichkeit in online-forenpostings“ im Rahmen des Programms „Sparkling Science. Mit kritisch-diskursanalytischen Instrumentarien wird erforscht, wie rassistische und fremdenfeindliche Online-Forenpostings zum Thema Migration und Schule diskursiv gestaltet sind und anhand welcher Diskurs- und Argumentationsstrategien solche Postings identifiziert werden können. Gemeinsam mit Niku Dorostkar, Alexander Preisinger. Projektleitung Rudolf de Cillia. Eingeworbene Mittel: 122.356.- Euro
2010-2012: „Spracherwerb und lebensweltliche Mehrsprachigkeit im Kindergarten“ Untersuchung des Spracherwerbs in einem mehrsprachigen Wiener Kindergarten („Wiener Forschungskindergarten“), der förderlichen und Entwicklung von Maßnahmen der Sprachförderung im Kindergartenalter. Projektleitung. Wilfried Datler und Rudolf de Cillia. Eingeworbene Mittel: 235.000.- Euro
2012-2015: „Das österreichische Deutsch als Unterrichts- und Bildungssprache“. Untersuchung der Rolle des österreichischen Standarddeutsch in seiner Funktion als Bildungs- und Unterrichtssprache an Schulen unter Berücksichtigung des für Österreich kennzeichnenden Standard-Dialekt-Kontinuums. Projektleitung: Rudolf de Cillia, Projektmitarbeiterinnen: Jutta Ransmayr, Elisabeth Fink. FWF-Projekt Nr. P 23913- G18; Eingeworbene Mittel: 160.440.- Euro
2015-2017: Zur diskursiven Konstruktion österreichischer Identität/en 2015: Eine Longitudinalstudie. In Fortsetzung der Studien zur diskursiven Diskussion österreichischer Identität/en 1995 und 2005 soll ein im Gedenkjahr2015 gesammeltes diskursanalytisches Corpus im Hinblick auf österreichische Identitäten analysiert, sollen Kontinuitäten und Veränderungen untersucht werden. Projektleitung: Ruth Wodak und Rudolf de Cillia, Projektmitarbeiter: Markus Rheindorf. FWF-Projekt Nr. P27153-G16; Eingeworbene Mittel: 283.841.- Euro
Tätigkeit als Konsulent
Langjährige Tätigkeit als Konsulent und Gutachter für das BMUKK / BMBF im Bereich der Bildungssprachenpolitik (z.B. Europäisches Gütesiegel für Sprachenprojekte; Language Education Policy Profile; Basisbildung und Alphabetisierung; Stabsstelle für Minderheitenschulwesen, Referat für Interkulturelles Lernen); Vertreter der österr. Universitäten im Vorstand des Vereins europäisches Fremdsprachenzentrum entsandt vom BMWFW (bis 2016); Mitglied im Kuratorium, wissenschaftlichen Beirat und Lizenzbeirat des Österr. Sprachdiploms; Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der Europäischen Akademie Bozen
Auszeichnungen
Ausgezeichnet mit dem Bundes-Ehrenzeichen 2008 für ehrenamtliches Engagement im Bereich des Interkulturellen Dialogs und mit dem Großen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich.